Rosa Doppler

Veröffentlicht am 26. August 2013 von Roman
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Rosa Doppler ist ein Rosé in der Doppelliterflasche - ein Format, welches ja - wie wir finden - von den österreichischen Winzern komplett unterbewertet wird. Einst wohl Synonym für den Großzügigen Ein- und Verkauf ab Hof und durch den Weinskandal völlig behaftet mit dem Ruf nach schlechtem und billigen Wein. Kann ich mich doch sehr gut daran erinnern, als mein Opa gerne immer in Tattendorf zum Winzer in der Kirchengasse fuhr um wieder 1-2 Kisten Doppler nachzukaufen. Und wenn ich mich nicht ganz falsch erinnere (ich war damals so um die 6-7 Jahre) hat eine Doppelliterflasche so um die 8-10 Schillinge gekostet. Wenn ein Weingut auch damals schon etwas mehr auf sich hielt, so wurden bereits ein paar Weine im 0,75 Liter Format (trés chicque - weil ein Format von Welt). Meinen Eltern wir auch meinen Großeltern kam sowas aber nicht so oft ins heimische Revier - viel zu teuer (um nicht zu sagen: überteuert) - und weniger drin sei auch noch gewesen.

Mit dem Untergang vieler damaliger Weinbauern und die Übergabe an die nächste Generation bedingt durch den Weinskandal (wohl immer noch das beste, was Österreichs Weinqualität passieren konnte) wurden auch diese typischen Flaschengrößen komplett verbannt und sind mittlerweile fast in Vergessenheit geraten. Hin und wieder trifft man noch auf 1-Liter Flaschen - aber auch die sind meist eher dem Most als dem Wein vorbehalten. Inzwischen hat der Doppler ein paar wunderbare Eigenschaften. Nicht nur, dass er um einen halben Liter mehr in sich aufnimmt als eine Magnum-Flasche (1,5 Liter) - so eine Flasche hat auch viel weniger den Nimbus nicht geöffnet werden zu dürfen (oder nur für ganz spezielle Anlässe) - immer noch wirkt sie wie ein Gebrauchsgut - und animiert als solches auch zum Geöffnet werden.

Mit ein paar Gästen in einer guten Runde ist so eine Flasche schnell geleert. Um das Image dieses Flaschenformats aufzupolieren müssten sich ein paar gute österreichische Winzer dazu aufraffen dieses Flaschenformat auch zu retten und wieder zu beleben. Ist ja ähnlich wie mit dem Schraubverschluss auf Weinflaschen - welche man heute als sehr natürlich und oft sogar super praktisch empfindet - damals aber ein totales Sakrileg war. Erst als sich mutig ein paar Winzer mit einwandfreiem Ruf der Sache annahmen, wurde der Drehverschluss flaschenreif. So könnte und sollte es mit dieser traditionellen Weinflaschenform eigentlich auch passieren.

Buchegger hat das schon mal erkannt und einen sehr feinen Rosé abgefüllt. Und weil das traditionelle Etikett nicht fehlen durfte - aber wegen der Größe auch nur wenig Spielraum zur Gestaltung bot - wurde flux ein passendes Einpackpapier entworfen, beschrieben und bedruckt. Mit einer netten Kurzgeschichte der Rosa Doppler. Wir wurden auf jeden Fall schon mal verführt (nach einem Geschenk haben wir uns sofort verliebt) und haben nun eine 6-Kiste (12-Liter) dieses spritzigen Rosé-Weins nachgeordert (bei Buchegger ab Wien für 17€ pro Flasche.

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